вівторок, 14 березня 2023 р.

Урок 36 Група 21

 Сьогодні ми говоримо про найменшу німецькомовну країну - Ліхтенштейн.



Послухаємо цікаву інформацію про цю країну.


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Liechtenstein
Liechtenstein – der kleinste deutschsprachige Staat Es ist der sechstkleinste Staat der Welt, aber einer der reichsten. Er liegt zwischen Österreich und der Schweiz – und seine Amtssprache ist Deutsch: das Fürstentum Liechtenstein. Ein Blick in seine Geschichte. Es ist nur 160 Quadratkilometer groß und besteht aus 11 eigenständigen Gemeinden. Deutsch ist die einzige offizielle Amts- und Landessprache. Am 23. Januar 2019 feierte das Fürstentum Liechtenstein die 300-jährige Staatsgründung. Die Geschichte Liechtensteins geht zurück bis in die Jungsteinzeit. Archäologische Funde belegen, dass seit dem 5. Jahrtausend vor Christi Geburt Menschen im Gebiet des jetzigen Fürstentums siedelten. Der heutige Staat bestand zunächst aus zwei Teilen: der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz. Der sehr reiche Fürst Johann Adam aus dem österreichisch-böhmischen Haus Liechtenstein hatte bei einer Versteigerung 1699 erst Schellenberg gekauft – das heutige Liechtensteiner Unterland. 1712 folgte dann nach langen Verhandlungen auch die Grafschaft Vaduz – nicht ohne Hintergedanken, sagt Rainer Vollkommer, Direktor des Liechtensteinischen Landesmuseums in Vaduz: „Es war, weil Vaduz einen Einsitz hatte im Regensburger Parlament. Diesen wollte er unbedingt haben, weil, er hatte schon den Titel ‚Fürst‘, aber er war kein sogenannter ‚Reichsfürst‘. Reichsfürst hieß, dass man dann auch ’nen eigenen Sitz im Parlament von Regensburg hatte, und wenn man diesen hatte, hat man sozusagen ’ne gewisse kleine Souveränität im Verbund des Heiligen Römischen Reiches gehabt.“ Am 23. Januar 1719 wurden die beiden Landesteile vereinigt und das Land wurde zum Reichsfürstentum erhoben. Der Fürst war nun stimmberechtigtes Mitglied im Reichstag von Regensburg. Er hatte also einen Sitz – auf Schweizerdeutsch einen Einsitz – im Regensburger Parlament. Nicht ganz korrekt, denn der Reichstag war nur eine Vertretung der wichtigsten geistlichen und weltlichen Fürsten, kein Parlament. Das kleine Liechtenstein, das nur aus Bauerndörfern bestand, wurde im Laufe der Jahre immer wieder von fremden Truppen besetzt, unter anderem von Truppen des französischen Kaisers Napoleon. Dessen Machtanspruch sorgte auch für den Zusammenbruch des seit dem Spätmittelalter bestehenden Heiligen Römischen Reiches – des Herrschaftsbereiches des deutschen Kaisers. Nach der Schlacht bei Austerlitz, in der Frankreich die österreichisch-russische Allianz besiegte, kam es 1806 zur Gründung des Rheinbundes und für Liechtenstein zu einem entscheidenden Schritt, erzählt Rainer Vollkommer: 

Deutsch im Fokus Alltagsdeutsch – Manuskript Deutsch zum Mitnehmen |dw.com/alltagsdeutsch | © Deutsche Welle | Seite 2 / 5
 „In diesem Vertrag ist auch drinnen, dass Napoleon sich wünscht, dass zwischen Frankreich und den deutschen Landen ein so [’n] Art Pufferstaaten-System kleiner Länder sein wird, die dem Rhein entlang sind, und man gründet am Rhein den sogenannten Rheinbund. Und eines dieser ersten Länder des Rheinbundes ist das Fürstentum Liechtenstein, das dann auch als souveränes Land initiiert wird.“ Der Rheinbund, der zuletzt aus fast 40 Königreichen, Großherzog-, Herzog- und Fürstentümern bestand, war ein von Frankreich abhängiges Militärbündnis. Diese kleinen Staaten sollten als Puffer, eine Art Schutzgebiet, dienen gegen Preußen und Österreich. Nach der endgültigen Niederlage Napoleons 1815 wird die Souveränität Liechtensteins mit der Aufnahme in den Deutschen Bund bestätigt und neu begründet, initiiert. Doch trotz Unabhängigkeit blieb das Land lange rückständig und entwickelte sich nur langsam. Bodenschätze wie Gold oder Silber gab es nicht, so Rainer Vollkommer: „Also Liechtenstein war ein reines, armes Bauernland und dazu noch in einer gebirgigen Gegend, fruchtbare Erde war eher nur im Tal. Und es gab eine kleine Einnahmequelle, aber die war nur für ’n paar wenige: Es ist einer der zentralen Wege von Süd nach Nord oder von Nord nach Süd. Das war eine der wichtigen Verkehrsstrecken. Und an der gab es natürlich damals schon auch Wirtshäuser und so Art kleine Herbergen, wo man übernachten konnte.“ Mitte des 19. Jahrhunderts kommt es in dem Fürstentum zu politischen Veränderungen. Ein Zollvertrag mit Österreich beendete ab 1852 die wirtschaftliche Isolation und sorgte für einen Aufschwung. 1862 beendete eine neue Verfassung den Absolutismus in Liechtenstein, 1868 wurde das Militär abgeschafft. Diese grundlegende Entscheidung verhinderte letztlich, dass das Fürstentum in die Kriege des zwanzigsten Jahrhunderts hingezogen werden konnte. Es blieb im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg neutral. Doch die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs waren deutlich zu spüren. Die Bevölkerung verarmte. Nach dem Krieg löste sich Liechtenstein von Österreich und wandte sich 1923 der Schweiz zu, indem man einen Zollvertrag und die Einführung des Schweizer Frankens beschloss, nicht ganz grundlos, wie Rainer Vollkommer sagt: „Das Ziel war, damit einen Partner zu haben, um die gleiche Währung zu haben, dem gleichen Zoll zu unterliegen, den gleichen Grenzschutz zu haben und aber auch die Post, dass man damit in einem größeren Verbund beteiligt ist. Allein in diesem sehr armen Land hätte man kaum stemmen können, ich sag jetzt mal, Münzen zu prägen.

“ Deutsch im Fokus Alltagsdeutsch – Manuskript Deutsch zum Mitnehmen |dw.com/alltagsdeutsch | © Deutsche Welle | Seite 3 / 5 
Noch heute ist der Schweizer Franken offizielle Landeswährung Liechtensteins. Denn eigene Münzen herauszugeben, zu prägen, hätte das Fürstentum nicht allein schaffen, stemmen, können. 1938 geriet die Eigenstaatlichkeit des Fürstentums in Gefahr. Grund war der durch Adolf Hitler erzwungene Anschluss Österreichs an Nazideutschland. Dies wiederum führte dazu, dass das Fürstenhaus seinen ständigen Wohnsitz von Feldsberg (heute Tschechien) und Wien nach Liechtenstein verlegte: auf Schloss Vaduz. Es ist seitdem Residenz jedes amtierenden Fürsten. Die Gefahr durch die Nationalsozialisten konnte schließlich abgewehrt werden. Die Neutralität des Fürstentums, seine zentrale Lage, die Zollunion mit der Schweiz und letztlich auch steuerliche Vorteile kurbelten die Wirtschaft an. Liechtenstein zählt heute zu den am stärksten industrialisierten Ländern der Welt. Das Fürstentum ist Sitz mehrerer hochspezialisierter Industriebetriebe. Eine Blütezeit erlebte auch der Finanzsektor, nicht zuletzt wegen seines für Steuerflüchtlinge und Geldwäscher attraktiven Bankgeheimnisses. Mittlerweile aber nimmt auch das Fürstentum am internationalen Austausch von Bankdaten teil. Historiker Rainer Vollkommer betont: „Liechtenstein ist vor allem ein Industrieland. Fast bis zur Hälfte des Einkommens geht über die Industrie, der Finanzplatz selbst hat in höchsten Zeiten mal 15 Prozent ausgemacht, macht, glaub’ ich, jetzt noch sieben oder acht Prozent aus.“ Armut ist längst kein Thema mehr. Liechtenstein – der sechstkleinste Staat der Erde – ist einer der reichsten. Politisch versucht das Land, das erst 1984 das Frauenstimmrecht eingeführt hat, weiterhin einen Spagat: Laut Verfassung ist das Fürstentum eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Trotz des vom Volk gewählten Parlaments und basisdemokratischer Elemente hat der Fürst das letzte Wort, so Rainer Vollkommer: „Er spielt ’ne sehr wichtige Rolle. Aber sehr dezent: Er hätte sehr viele Möglichkeiten. Er könnte eigentlich sehr viel verändern. Er macht es aber nicht.“ Das Volk scheint zufrieden. 2012 stimmte eine Mehrheit für die Beibehaltung des fürstlichen Vetorechts.
 Autor/Adaption: Dietrich Karl Mäurer, Beatrice Warken Redaktion: Ingo Pickel Deutsch im Fokus Alltagsdeutsch – Manuskript Deutsch zum Mitnehmen |dw.com/alltagsdeutsch | 

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 Seite 4 / 5 Glossar 
Grafschaft, -en (f.) – ein Gebiet, in dem ein königlicher Amtsträger, ein Graf, herrschte 
böhmisch – aus Böhmen stammend, einem Gebiet im heutigen Westteil Tschechiens
 Hintergedanken, - (m.) – eine Absicht, über die jemand nicht spricht, aber danach handelt Reichsfürstentum, -tümer (n.) – (im Heiligen Römischen Reich) das Herrschaftsgebiet eines Adeligen, eines Reichsfürsten, der dieses Gebiet direkt von einem König/Kaiser zugeteilt bekommen hat Deutscher Bund (m., nur Singular) – ein Staatenbund (1815 bis 1866), zu dem unter anderem Österreich, Preußen, Bayern oder Sachsen gehörten
 rückständig – hier: veraltet; nicht modern; nicht auf dem neuesten Stand der Technik 
Zoll, Zölle (m.) – hier: eine Gebühr, die man zahlen muss, wenn man Waren über die Grenze in ein anderes Land bringt
 Absolutismus (m., nur Singular) – Alleinherrschaft eines Königs/Kaisers (im 16./17. Jahrhundert) Schweizer Franken, - (m.) – Landeswährung in der Schweiz und in Liechtenstein
 Anschluss (m., nur Singular) – hier: die zwangsweise Eingliederung von Österreich in das nationalsozialistische Deutsche Reich
 an|kurbeln – hier: durch Maßnahmen dafür sorgen, dass es der Wirtschaft besser geht 
Blütezeit, -en (f.) – hier: ein Zeitraum, in der sich etwas besonders gut entwickelt (z. B. in der Wirtschaft, der Kultur)
 Geldwäscher,-/Geldwäscherin, -nen – jemand, der dafür sorgt, dass illegal erwirtschaftetes Geld (z. B. aus dem Verkauf von Drogen) legal verwendet werden kann
 Spagat, -e (m.) – hier: ein Versuch, etwas Gegensätzliches zusammenzubringen Deutsch im Fokus Alltagsdeutsch




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Übe Vokabeln

Welches Beispiel passt zum Wort? Wähle aus.

1. Vetorecht

 
 
 

2. Zoll

 
 
 

3. Hintergedanken

 
 
 

4. Spagat


 
 
 

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