Сьогодні ми говоримо про найменшу німецькомовну країну - Ліхтенштейн.
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Liechtenstein
Liechtenstein – der kleinste deutschsprachige Staat
Es ist der sechstkleinste Staat der Welt, aber einer der reichsten. Er liegt
zwischen Österreich und der Schweiz – und seine Amtssprache ist Deutsch:
das Fürstentum Liechtenstein. Ein Blick in seine Geschichte.
Es ist nur 160 Quadratkilometer groß und besteht aus 11 eigenständigen Gemeinden.
Deutsch ist die einzige offizielle Amts- und Landessprache. Am 23. Januar 2019 feierte
das Fürstentum Liechtenstein die 300-jährige Staatsgründung. Die Geschichte
Liechtensteins geht zurück bis in die Jungsteinzeit. Archäologische Funde belegen, dass
seit dem 5. Jahrtausend vor Christi Geburt Menschen im Gebiet des jetzigen
Fürstentums siedelten. Der heutige Staat bestand zunächst aus zwei Teilen: der
Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz. Der sehr reiche Fürst Johann
Adam aus dem österreichisch-böhmischen Haus Liechtenstein hatte bei einer
Versteigerung 1699 erst Schellenberg gekauft – das heutige Liechtensteiner Unterland.
1712 folgte dann nach langen Verhandlungen auch die Grafschaft Vaduz – nicht ohne
Hintergedanken, sagt Rainer Vollkommer, Direktor des Liechtensteinischen
Landesmuseums in Vaduz:
„Es war, weil Vaduz einen Einsitz hatte im Regensburger Parlament. Diesen wollte
er unbedingt haben, weil, er hatte schon den Titel ‚Fürst‘, aber er war kein sogenannter
‚Reichsfürst‘. Reichsfürst hieß, dass man dann auch ’nen eigenen Sitz im Parlament von
Regensburg hatte, und wenn man diesen hatte, hat man sozusagen ’ne gewisse kleine
Souveränität im Verbund des Heiligen Römischen Reiches gehabt.“
Am 23. Januar 1719 wurden die beiden Landesteile vereinigt und das Land wurde zum
Reichsfürstentum erhoben. Der Fürst war nun stimmberechtigtes Mitglied im
Reichstag von Regensburg. Er hatte also einen Sitz – auf Schweizerdeutsch einen
Einsitz – im Regensburger Parlament. Nicht ganz korrekt, denn der Reichstag war
nur eine Vertretung der wichtigsten geistlichen und weltlichen Fürsten, kein Parlament.
Das kleine Liechtenstein, das nur aus Bauerndörfern bestand, wurde im Laufe der Jahre
immer wieder von fremden Truppen besetzt, unter anderem von Truppen des
französischen Kaisers Napoleon. Dessen Machtanspruch sorgte auch für den
Zusammenbruch des seit dem Spätmittelalter bestehenden Heiligen Römischen
Reiches – des Herrschaftsbereiches des deutschen Kaisers. Nach der Schlacht bei
Austerlitz, in der Frankreich die österreichisch-russische Allianz besiegte, kam es 1806
zur Gründung des Rheinbundes und für Liechtenstein zu einem entscheidenden
Schritt, erzählt Rainer Vollkommer:
Deutsch im Fokus
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„In diesem Vertrag ist auch drinnen, dass Napoleon sich wünscht, dass zwischen
Frankreich und den deutschen Landen ein so [’n] Art Pufferstaaten-System kleiner
Länder sein wird, die dem Rhein entlang sind, und man gründet am Rhein den
sogenannten Rheinbund. Und eines dieser ersten Länder des Rheinbundes ist das
Fürstentum Liechtenstein, das dann auch als souveränes Land initiiert wird.“
Der Rheinbund, der zuletzt aus fast 40 Königreichen, Großherzog-, Herzog- und
Fürstentümern bestand, war ein von Frankreich abhängiges Militärbündnis. Diese
kleinen Staaten sollten als Puffer, eine Art Schutzgebiet, dienen gegen Preußen und
Österreich. Nach der endgültigen Niederlage Napoleons 1815 wird die Souveränität
Liechtensteins mit der Aufnahme in den Deutschen Bund bestätigt und neu
begründet, initiiert. Doch trotz Unabhängigkeit blieb das Land lange rückständig
und entwickelte sich nur langsam. Bodenschätze wie Gold oder Silber gab es nicht, so
Rainer Vollkommer:
„Also Liechtenstein war ein reines, armes Bauernland und dazu noch in einer gebirgigen
Gegend, fruchtbare Erde war eher nur im Tal. Und es gab eine kleine Einnahmequelle,
aber die war nur für ’n paar wenige: Es ist einer der zentralen Wege von Süd nach Nord
oder von Nord nach Süd. Das war eine der wichtigen Verkehrsstrecken. Und an der gab
es natürlich damals schon auch Wirtshäuser und so Art kleine Herbergen, wo man
übernachten konnte.“
Mitte des 19. Jahrhunderts kommt es in dem Fürstentum zu politischen
Veränderungen. Ein Zollvertrag mit Österreich beendete ab 1852 die wirtschaftliche
Isolation und sorgte für einen Aufschwung. 1862 beendete eine neue Verfassung den
Absolutismus in Liechtenstein, 1868 wurde das Militär abgeschafft. Diese
grundlegende Entscheidung verhinderte letztlich, dass das Fürstentum in die Kriege des
zwanzigsten Jahrhunderts hingezogen werden konnte. Es blieb im Ersten wie im
Zweiten Weltkrieg neutral. Doch die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs waren
deutlich zu spüren. Die Bevölkerung verarmte. Nach dem Krieg löste sich Liechtenstein
von Österreich und wandte sich 1923 der Schweiz zu, indem man einen Zollvertrag und
die Einführung des Schweizer Frankens beschloss, nicht ganz grundlos, wie Rainer
Vollkommer sagt:
„Das Ziel war, damit einen Partner zu haben, um die gleiche Währung zu haben, dem
gleichen Zoll zu unterliegen, den gleichen Grenzschutz zu haben und aber auch die Post,
dass man damit in einem größeren Verbund beteiligt ist. Allein in diesem sehr armen
Land hätte man kaum stemmen können, ich sag jetzt mal, Münzen zu prägen.
“
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Noch heute ist der Schweizer Franken offizielle Landeswährung Liechtensteins. Denn
eigene Münzen herauszugeben, zu prägen, hätte das Fürstentum nicht allein schaffen,
stemmen, können. 1938 geriet die Eigenstaatlichkeit des Fürstentums in Gefahr.
Grund war der durch Adolf Hitler erzwungene Anschluss Österreichs an
Nazideutschland. Dies wiederum führte dazu, dass das Fürstenhaus seinen ständigen
Wohnsitz von Feldsberg (heute Tschechien) und Wien nach Liechtenstein verlegte: auf
Schloss Vaduz. Es ist seitdem Residenz jedes amtierenden Fürsten. Die Gefahr durch
die Nationalsozialisten konnte schließlich abgewehrt werden. Die Neutralität des
Fürstentums, seine zentrale Lage, die Zollunion mit der Schweiz und letztlich auch
steuerliche Vorteile kurbelten die Wirtschaft an. Liechtenstein zählt heute zu den am
stärksten industrialisierten Ländern der Welt. Das Fürstentum ist Sitz mehrerer
hochspezialisierter Industriebetriebe. Eine Blütezeit erlebte auch der Finanzsektor,
nicht zuletzt wegen seines für Steuerflüchtlinge und Geldwäscher attraktiven
Bankgeheimnisses. Mittlerweile aber nimmt auch das Fürstentum am internationalen
Austausch von Bankdaten teil. Historiker Rainer Vollkommer betont:
„Liechtenstein ist vor allem ein Industrieland. Fast bis zur Hälfte des Einkommens geht
über die Industrie, der Finanzplatz selbst hat in höchsten Zeiten mal 15 Prozent
ausgemacht, macht, glaub’ ich, jetzt noch sieben oder acht Prozent aus.“
Armut ist längst kein Thema mehr. Liechtenstein – der sechstkleinste Staat der Erde –
ist einer der reichsten. Politisch versucht das Land, das erst 1984 das Frauenstimmrecht
eingeführt hat, weiterhin einen Spagat: Laut Verfassung ist das Fürstentum eine
konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Trotz
des vom Volk gewählten Parlaments und basisdemokratischer Elemente hat der Fürst
das letzte Wort, so Rainer Vollkommer:
„Er spielt ’ne sehr wichtige Rolle. Aber sehr dezent: Er hätte sehr viele Möglichkeiten. Er
könnte eigentlich sehr viel verändern. Er macht es aber nicht.“
Das Volk scheint zufrieden. 2012 stimmte eine Mehrheit für die Beibehaltung des
fürstlichen Vetorechts.
Autor/Adaption: Dietrich Karl Mäurer, Beatrice Warken
Redaktion: Ingo Pickel
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Glossar
Grafschaft, -en (f.) – ein Gebiet, in dem ein königlicher Amtsträger, ein Graf,
herrschte
böhmisch – aus Böhmen stammend, einem Gebiet im heutigen Westteil Tschechiens
Hintergedanken, - (m.) – eine Absicht, über die jemand nicht spricht, aber danach
handelt
Reichsfürstentum, -tümer (n.) – (im Heiligen Römischen Reich) das
Herrschaftsgebiet eines Adeligen, eines Reichsfürsten, der dieses Gebiet direkt von
einem König/Kaiser zugeteilt bekommen hat
Deutscher Bund (m., nur Singular) – ein Staatenbund (1815 bis 1866), zu dem unter
anderem Österreich, Preußen, Bayern oder Sachsen gehörten
rückständig – hier: veraltet; nicht modern; nicht auf dem neuesten Stand der Technik
Zoll, Zölle (m.) – hier: eine Gebühr, die man zahlen muss, wenn man Waren über die
Grenze in ein anderes Land bringt
Absolutismus (m., nur Singular) – Alleinherrschaft eines Königs/Kaisers (im 16./17.
Jahrhundert)
Schweizer Franken, - (m.) – Landeswährung in der Schweiz und in Liechtenstein
Anschluss (m., nur Singular) – hier: die zwangsweise Eingliederung von Österreich in
das nationalsozialistische Deutsche Reich
an|kurbeln – hier: durch Maßnahmen dafür sorgen, dass es der Wirtschaft besser geht
Blütezeit, -en (f.) – hier: ein Zeitraum, in der sich etwas besonders gut entwickelt
(z. B. in der Wirtschaft, der Kultur)
Geldwäscher,-/Geldwäscherin, -nen – jemand, der dafür sorgt, dass illegal
erwirtschaftetes Geld (z. B. aus dem Verkauf von Drogen) legal verwendet werden kann
Spagat, -e (m.) – hier: ein Versuch, etwas Gegensätzliches zusammenzubringen
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